„Elsas Tochter“ von Ruth G. Gross ist ein dichter, ebenso sensibel wie kompetent geschriebener Familienroman, in dem es besonders um das Verhältnis von Müttern und Töchtern geht, um Verrat und Verschweigen, um den Preis, den man für eine Liebe glaubt zahlen zu müssen, um die Macht der Verdrängung und die Mühen, diese Macht zu brechen. Ruth Gisela Gross‘ Roman hat eine ungewöhnlich schöne Sprache, nuanciert und bedeutungsreich, feinnervig und präzise, die Autorin kann eine Vielzahl unterschiedlicher Figuren so glaubwürdig darstellen, wie sie wechselnde Stimmungen und Tonlagen vermitteln kann, und so folgen wir ihr gern in dieser spannenden und dramatischen Geschichte, die seelische und geographische Orte geschickt miteinander verknüpft.
Martin Hielscher